Wie so oft im Leben lautet die Antwort: „Es kommt darauf an.“ Ja worauf kommt es denn dann an?
Zunächst einmal gibt es unterschiedlicher Lern-Typen. Meist werden drei Typen unterschieden: optisch, auditiv und kinästhetisch.
Die wichtigste Aufgabe des Lehrers ist also, dem Schüler beizubringen, wie er richtig lernt – das gilt nicht nur für die Musik sondern für jegliche Art des Lernens.
Dem optischen Typ hilft es beispielsweise, wenn er sich die Noten vorstellt oder wenn er sich das Bild merkt, wie sich die Hände über die Klaviatur bewegen. In der Schule wäre das jemand, der Lerninhalte aufschreiben muss, um sie sich optimal merken zu können.
Der akustische Typ merkt sich in der Regel allein den Klang. Diesem Typ bringt es in der Schule überhaupt nichts, wenn er Lerninhalte aufschreibt. (Ich selber gehört z.B. zu diesem Typ). Er muss sie sich selber erzählen – und zwar laut! Am Klavier hilft es ihm, wenn er mitsingt. Hier natürlich eher leise und mit der Zeit lernt er dann, nur noch innerlich mitzusingen.
Der kinästhetische Typ merkt sich Gefühle. Also das Gefühl der Finger beim spielen oder das Gefühl, das die Musik bei ihm auslöst. Dieser Typ muss Lerninhalte mit seiner Gefühlswelt verbinden – er muss sich also die Frage stellen „welches Gefühl löst das bei mir aus“ und kann dann dieses Gefühl mit dem Lerninhalt zusammen abspeichern. Falls Sie jetzt nicht so genau verstehen sollten wie das funktioniert, machen Sie sich bitte keine Sorgen. Das bedeutet nämlich, dass Sie selber kein kinästhetischer Typ sind, von daher ist es auch nicht so wichtig für Sie. Der Kinästhet wüsste sofort wovon ich rede. Übrigens ist der Kinästhet auch der seltenste der drei Typen. Nur etwa 5 % der Menschen gehören in diese Kategorie.
Noch ein Hinweis, damit an dieser Stelle keine Missverständnisse aufkommen: keiner dieser drei Typen ist als Musiker besonders gut oder besonders schlecht geeignet. Alle drei Typen können exzellente Musiker sein – sie erleben die Musik nur unterschiedlich.
Aber zurück zur eigentlichen Frage: Wie lernt man nun ein neues Musikstück.
Prinzipiell haben sich verschiedene Schritte bewährt:
1. Die Musik immer wieder hören und nachsingen.
2. Am Klavier jede Hand einzeln auswendig lernen.
3. Beide Hände zusammenführen und immer wieder spielen.
Wie diese Schritte im einzelnen funktionieren und welcher Lerntyp Sie sind, das lassen Sie sich am besten von einem kompetenten Lehrer erklären. Es gibt einfach Dinge, die kann man nicht aus Büchern lernen, man muss Sie tun! Flirten haben Sie ja auch nicht aus einem Buch gelernt, sondern indem Sie es getan haben 😉

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